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30.06.2017

Stockholmgeschichten: Die Stimmungsschaffer!


Was auffällt in schwedischen Wohnungen:
Überall stehen Kerzenständer,
 und es hat sehr viele Lampen in den Räumen.
In unserem Wohnzimmer zählte ich deren acht.
 Stimmungsaufheller und -schaffer während der langen, dunkeln Winter.
Und immer sind da auch Pflanzen und Blumen.
Liebevoll angeordnet.
Auch im Museum unter der Kunst...

29.06.2017

Stockholmgeschichten: Die Türe!


Eine der Vorstellungen, die man von Schweden hat:
Alle wohnen in solch schmucken, faluroten Holzhäuschen in idyllischer Landschaft.
Mit netten Gardinen und unzähligen Pflanzen und Blumen hinter den Fensterscheiben:



Richtig ist jedoch, dass viele der knapp neun Millionen Schweden in Wohnblöcken wohnen, die in den Sechziger- und Siebzigerjahren gebaut worden sind.

Auch wir wohnten in einer Wohnung einer solchen Überbauung in einem der südlichen Vororte Stockholms.
Am ersten Abend hatten wir abgemacht mit der Wohnungsbesitzerin für die Schlüsselübergabe.
Den Code für den Haupteingang des Hauses hatte ich auf einem Zettel notiert.
Ich gab die vierstellige Zahl ein und stiess die Türe auf.
Nichts passierte.
Ich gab den Code nochmals ein und drückte bestimmter gegen den Türknauf.
Wieder passierte nichts.
Ein dritter und letzter Versuch war ebenfalls erfolglos.
Leicht gestresst griff ich zum Natel und gab Elisabeths Telefonnummer ein.
Sie nahm sofort ab.
"Hej!" sagte ich, "vi är här och står framför dörren. Men vi kommer inte inne i huset!"
(Das versteht man, oder?)
Elisabeth war in Windeseile unten und öffnete die Türe.
Nach der Begrüssungsumarmung zeigte sie mir, wie schwedische Türen funktionieren.
Ich hatte völlig vergessen, dass diese nach aussen und nicht nach innen aufgehen, wie wir das in der Schweiz gewohnt sind.


PS. Andere Länder - andere Sitten...  ;)






27.06.2017

Wieder zurück!


Diese schönen, angenehmen Sommertage in Stockholm:
Soviel Himmelsblau, so viele Wolken, Wind und Wasser!
In der Wohnung im südlichen Vorort von Stockholm weder Internet noch TV.
(Ich habe beides nicht vermisst).
Dafür schrien uns in den hellen Nächten die Möwen in den Schlaf.
Die Neuigkeiten erfuhr ich aus der Tageszeitung 'Dagens Nyheter'.
Dass Helmut Kohl gestorben ist etwa.
Nun bin ich wieder zurück.




PS. Oder tillbaka, wie man auf Schwedisch sagt... 


13.06.2017

Reisehäppchen... .. . . .


Der Reisetrolley ist gepackt
und steht bei der Eingangstüre.
Visit Corsica?
Nichts da mit Korsika!
Morgen fliegen wir nach

. . . . . . . . . !

Dreimal dürft ihr raten.
Vielleicht reicht auch ein einziger Versuch ;)

Bis in vierzehn Tagen dann!
Liebe Grüsse und kram
Hausfrau Hanna






PS. Wer mich vermisst, kann in der Zwischenzeit diesen Beitrag hier vom Juli 2010 lesen :)

10.06.2017

Zwischen zwei Haltestellen mit -minu (99)



Im Tram werden den Passagieren seit ein paar Wochen kurze Filmchen mit Verhaltensregeln vorgespielt.
Eines finde ich besonders hübsch.
Weil -minu darin agiert.
-minu kennen wohl alle in Basel!
Er ist Journalist und Kolumnenschreiber. Und noch vieles mehr.
Zum ersten Mal las ich Mitte der Siebzigerjahre etwas von ihm.
Ich war eben zurückgekehrt von einem mehrmonatigen Aufenthalt in Rom und stürzte mich begeistert auf seine 'Briefe aus Rom', die in der Tageszeitung veröffentlicht wurden.
Unzählige Jahre hatte er einen Stand mit Ginggernilliszeug an der Herbstmäss.
Im Fundus des Kastens habe ich bis heute eine seiner edlen, roten Tüten mit seinem Schriftzug aufbewahrt...

So.
Und hier ist er:
-minu aus Basel!





09.06.2017

Wetterwechsel!


Trifft eine Warmfront auf eine Kaltfront,
bilden sich am Himmel weisse Schäfchenhaarlöckchen.
Ein Wetterwechsel steht bevor!
Und so sah die himmlische Weide gestern Morgen über Basel aus:



PS. Im Internet gelesen: 

"Der moderne Mensch ist süchtig nach Wetterberichten. Und hat vom Wetter doch keine Ahnung." 

08.06.2017

Doppeldeutigkeit


Unter Kinderkram kann man sich vieles vorstellen:


 In Schweden jedoch hat dieses Wort eine ganz andere Bedeutung.
'Kind' (schind ausgesprochen) ist nämlich die Wange. Oder Backe.
'Kinder' ist der Plural von 'kind' - also die Wangen.
Und 'kram' bedeutet Umarmung.

Soeben habe ich ein neues Wort erfunden:
Wangenumarmung ;)


PS. Und diese verschicke ich jetzt grosszügig westwärts, nordwärts, ostwärts. Und auch in den Süden: Kram till er alla!

07.06.2017

Kunst lässt niemanden kalt...

Ob drinnen im Museum oder draussen in der Natur:
Steht man vor Kunst, löst das stets etwas aus!
Innere Bilder tauchen auf.
Man ist fasziniert. Wehrt ab. Ist ergriffen. Hat einen Kloss im Hals.
Oder aber ein fröhlicher Jauchzer entsteigt der Brust.
Dann etwa, wenn man aktiv mitwirken kann,
wie bei dieser Ausstellung im Modernen Museum in Stockholm:
Moderna museet / Modernes Museum Stockholm

Auf der Vorderseite der Stellwand sind drei unterschiedliche Kleider 
des Modeschöpfers Jean Paul Gaultier abgebildet. 
Der Kopf bleibt ausgespart. 
Und die Museumsbesucherinnen dürfen für einmal Model spielen...


PS. Die Frau im strahlendblauen Gilet hat sich übrigens für dieses extravagante Hippiekleid entschieden.
PPS. Ich blieb selbstverständlich beim Knipsen streng diskret im Hintergrund...


04.06.2017

Zwischen zwei Haltestellen (98)


Heute morgen im Postauto.
Als ich einsteige, unterhält sich der gut gelaunte Chauffeur bereits angeregt und laut mit einer älteren Frau, die den Platz schräg hinter ihm eingenommen hat.
Urmenschliches steht im Zentrum ihres Gesprächs: Krankengeschichten, Beziehungen, Heirat, Ehe.
Er selbst, vernehme ich, ist seit über dreissig Jahren verheiratet.
Die ältere Frau war es nie.
Dafür erzählt sie von einer Bekannten, die mit  Ende 40 doch noch einen gekriegt hat:
"Ich habe zu ihr gesagt: Was für ein Glück dein Mann hat, eine so gute Occasion zu bekommen!"



PS. Ja, so kann das schon mal tönen auf dem Land ;)
PPS. Nun bin ich wieder in der Stadt.
PPPS. Im Stadthorst, wie Madame Smilla zu sagen pflegt...


03.06.2017

Kopfsalat ist nicht gleich Kopfsalat...



Im Dorf gibt es einen kleinen Laden.
Für den alltäglichen Bedarf hat es alles hier. Auch regionale Produkte. Und Wein.
Gestern etwa kaufte ich einen ordentlich in eine Plastikhülle mit rot aufgedrucktem Schweizerkreuz eingepackten Kopfsalat.
Ich legte ihn, damit die Blätter nicht zerdrückt wurden, zuoberst in die Einkaufstasche.
Auf dem Weg nach Hause traf ich die Nachbarin an, und wir hielten einen Schwatz.
Plötzlich entdeckte sie den Kopfsalat und rief:
"Das darf nicht wahr sein: Du hast Salat gekauft! Und wir ertrinken ("versuffe") im Salat und wissen nicht, wohin damit. Gib ihn mir für die Hühner! Und ich gebe dir dafür einen ganz frischen aus meinem Garten."
Und schon verschwand sie hinter dem Haus und kam zurück mit zwei Salatköpfen, an denen noch Erde war.
Zum Abendessen gab es bei uns den frischen Bauernkopfsalat.




PS. Während sich zur gleichen Zeit die Hühner wohl gütlich taten am Salat aus dem Laden...


02.06.2017

Weckerleuchten!


Lebe ich auf dem Land, lebe ich anders.
Zurückgezogener. 
Ohne Tageszeitung. 
Dafür mit den alten LP's von damals, die ich hier aufbewahrt habe und manchmal wieder höre auf dem Plattenspieler.
Mehrere davon sind von Konstantin Wecker, der übrigens gestern seinen 70.Geburtstag feiern konnte.
Eine Erinnerung an eines seiner Konzerte im Stadtcasino Basel. 1983.
Wir sassen in der vordersten Reihe, genau in der Mitte. Die besten Plätze also.
Wecker kam von der linken Seite auf die Bühne. Wuchtig und massiv.
Und dennoch mit einer Aura der Zärtlichkeit und Hingabe umgeben, als er sich ans Klavier setzte.
Wir warteten auf den 'Willy', diese Hymne an die Zivilcourage, den Mut und die Mitmenschlichkeit:

"Freiheit, des hoasst koa Angst habn vor nix und neamands!"




PS. Passend zum Sommer habe ich jedoch "Wenn der Sommer nicht mehr weit ist"gewählt. Und das in einer Version von damals... 

01.06.2017

Bescheidener Beitrag zum 1.Juni


Hinter dem alten Haus hat es eine grosse Wiese
mit Mohn, Pfingstnelken, Margriten, Gänseblümchen,
Akelei, Hahnenfuss, Storchenschnabel, Kerbel
und unzähligen kleinen. blauen Blumen:


Es sind keine Vergissmeinnicht.
Es sind  'Katzenäuglein' (wie wir auf Schweizerdeutsch sagen).
 Ehrenpreis. Oder Veronica.
Sie blühen überall.
Bescheiden und unauffällig...