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30.06.2015

In den Holunderschatten...



Manchmal nicht mehr dabeisein wollen
sich seitwärts in die Büsche schlagen
an so manchem Rindvieh vorbei - 
Dann zeitlos im Holunderschatten liegen
und eins drei oder fünf
als gerade Zahl stehen lassen.


Rainer Brambach, 1917-1983




PS. Die Hitzewelle brandet an und verweilt für längere Zeit in der Stadt.

PPS. Ich lasse heute alles Ungerade gerade sein und nehme Reissaus. Dorthin, wo mich bereits nach einem Tag ein zeitloser Zustand erfasst.

PPPS. Und da es im Landwöhnigli seit einiger Zeit auch Internet gibt, werde ich wohl den einen oder andern Beitrag von dort senden. Bis bald!

29.06.2015

Vor der Hitzewelle!


Gestern dieser Traumsommertag!
Auf der Schattenseite gingen wir nochmals dem Rhein entlang.
Ein luftiger Platz im Restaurant. 
Eine beschwingte und freundliche Servicefrau brachte uns riesige Wähenstücke. 
Die Kirschen waren entsteint und schmeckten sommerlichsüss.
Fröhliche Menschen trieben im Rhein und winkten ans Ufer.
Ich winkte zurück.
Es fühlte sich an wie ein Abschied.
Aber oben auf dem Land wartet ein kleines, murmelndes Bächlein.
Der Ersatz...




27.06.2015

Sommervogelstillleben


Ein kleiner Bildnachtrag zum gestrigen Beitrag.
Ganz wenig Zoom reicht, und oben links ist deutlich der edle Admiral zu erkennen:




PS. Und die passende "Leicht wie ein Sommervogel"- Musik zum Wochenende kommt (natürlich) aus Schweden. Hier zu hören!

26.06.2015

Zeit der Schmetterlinge


Ein traumhaft schöner Naturgarten mit Lavendelbüschen, 
in denen es wimmelte von Ochsenaugen und Kohlweisslingen.
Ich zog das Fotoapparätchen hervor und versuchte, 
das eine oder andere Bild zu schiessen.
Vergebens.
Die zarten Wesen waren stets schneller. 
Und eine Blüte weiter.

Dementsprechend sieht auch das Resultat aus...






PS. Dann jedoch hatte ich Glück und entdeckte an einer Hausfassade einen Admiral.
PPS. Und d e r liess sich fotografieren... ;)




25.06.2015

Ein Schritt vor und einer zurück


Gestern war ich in Frankreich.
Ich hätte es allerdings nicht bemerkt, wäre da nicht ein Stein im Weg gestanden:


PS. Mit einem einzigen kleinen Schritt vorwärts war ich bereits über der Grenze und mit einem zweiten Schritt zurück wieder 'zuhause' ... ;)

PPS. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis schicke ich heute ein herzliches 'Au plaisir!' westwärts à Madame Smilla nach Frankreich und einen herzlichen Gruss an Gabriela in ihr 'Insel'-Dorf, das praktisch von allen Seiten von Frankreich umschlossen wird...

24.06.2015

"Komm auf die Schaukel, Luise!"


Eine aus Ästen und Schnüren zusammengebaute Schaukel, auf der man sich laut jauchzend ins Tal hinunter hätte schwingen lassen können.
Es hätte mir gefallen.



PS. Aber irgendwie traute ich dem Ganzen nicht ganz...

23.06.2015

Stabiles Hoch!


Der Sommer soll in Fahrt kommen, hat der Meteomann gestern Abend im TV versprochen.
Das Schönste daran:
Ohne Socken und Strümpfe in Sandalen schlüpfen zu können...




22.06.2015

Sonnenblume international


Gestern war Sommeranfang.
Es war kühl. Und regnete.
Mich störte das nicht.
Sass ich doch am Mittag in einer bis auf den letzten Platz besetzten Aula, die eine heimelige Wärme verbreitete und lauschte dem Chor, der Lieder aus Skandinavien sang.
Finnisch. Dänisch. Norwegisch. Schwedisch.
Genauso bunt wie das Bukett der Sommerlieder waren die Blumen im angrenzenden Park.
Auch wenn die Sonnenblumen ihre Köpfe noch geschlossen hatten...



Das sind Sonnenblumen vom vergangenen Jahr...


PS. Und so sehen Sonnenblumen in andern Sprachen aus - nicht alle kenne ich...

Sonnenblume
sunflower
tournesol
zonnebloem
solsikke
sòlblòm
auringonkukka
solros
girasol
girasole
napraforgò
slonecznik

20.06.2015

Prost! Schnaps! Fröhlicher Mittsommer!


Skål! 
Snaps! 
Glad midsommar! 

Heute wird in ganz Schweden tüchtig gefeiert: Den Midsommardag! Den Mittsommertag!
(Um ganz genau zu sein: Es wird nicht die Mitte des Sommers gefeiert, sondern dessen Beginn...)
Und so tanzen heute wieder alle um die blumengeschmückte Mittsommerstange, singen Schnapslieder und schlagen sich die Bäuche voll mit so leckeren Dingen:

Midsommarrecept
Bild eines typisch schwedischen Mittsommerbuffets aus dem Internet


Wir haben übrigens am Dienstagabend im Schwedischkurs das Mittsommerfest vorgefeiert.
Die Stimmung war gut. Und wurde immer besser.
Dann nämlich, als wir nach dem Essen zu singen begannen. Und eine traditionelle 'snapsvisa', anstimmten. 
Nach jeder Strophe erhoben wir das Glas. Riefen ein  frohes 'skål!' in die Runde und nahmen dann einen richtig tiefen Schluck.
Wein allerdings. Nicht Schnaps... ;)

Und so tönt eine snapsvisa aus schwedischen Kehlen...:




PS. Nicht nur hier regnet es heute und ist kühl - auch in den meisten Teilen Schwedens ist das Wetter misslich: Mycket regn i midsommar!

PPS. Da gibt es nur eines: Paraply aufspannen! Damit die Regentropfen nicht ins Schnapsglas fallen.... ;) 

19.06.2015

Aussichten: Wer hat denn da gezünselt?


Auf den ersten Blick ist es eine Brandfläche im üppigen, frischen Wiesengrün:




Auf den zweiten Blick hat sie die Form eines Fisches:

Aldo Pozzi/Vera Roth:'Brandzeichen' Ausstellung  'Aussichten' 



Und der dritte Blick fällt auf einen kleinen Farn, der sich mitten im Aschenfeld hervordrängt ans Licht... 




17.06.2015

Er weiss, dass er sehr schön ist!



Ich bin ein Pfau.
                  In meinen weissen Schwingen
fängt sich das Schleierlicht der Sonne ein.
Und alle Frauen, die vorübergingen,
liebkosten mit dem Blick den Silberschein.

1.Strophe des Gedichts 'Der Pfau' von Kurt Tucholsky

1)

2)


3)





16.06.2015

"Die Liebe ist's, die wir alle brauchen..."


Am Samstagnachmittag sass ich nicht vor dem Fernseher. Sondern vor dem Laptop.
Dort wurde nämlich die schwedische 'Prinzenhochzeit' übertragen.
SVT 1 hatte für einmal eine Sendung freigeschaltet, damit alle Heimwehschweden auf der ganzen Welt teil haben konnten am royalen Liebesglück.
Ich sass also wie festgemacht auf dem Stuhl.
Wie schön das war, dass keine deutsche Übersetzerstimme das Ereignis störte! Und ich hingebungsvoll der Stimme des programledare Mark Levengood lauschen konnte, die sich vor Begeisterung immer wieder überschlug: "Det är kärlek som vi behöver alla om!" (Übersetzung s. oben). 
Ich fasse mich kurz: Die Hochzeit war ein Traum!
Nur hin und wieder rieb ich mir verwundert die Augen. Schuld waren die Männer in Uniform, Bärenfellmütze und Säbel. Sie hatten etwas Merkwürdiges. Anachronistisches. Schienen einer Operette entsprungen zu sein. Statisten einer längst vergangenen Zeit...

PS. Das Wetter war ebenfalls traumhaft und sommerlich warm.
Oder wie es Mark Levengood formulierte: "Sverige är ett varmt land."
Stimmt!




PPS.  Den Regenschirm jedenfalls musste real niemand aufspannen an diesem Tag - der wurde nur besungen. Als musikalische Einlage während des Hochzeitsgottesdienstes...

15.06.2015

Sommerblühpracht!


Noch einmal dem Rhein entlang.
Die Sonne blitzt durch die Blätter der Lindenbäume und wirft feine Schattenmuster auf den Asphalt.
Und dann erst dieser betörende Duft, der wie eine leichte, süsse Sommerdecke die Welt einhüllt!
Einatmen. Einatmen. Einatmen. Und das Ausatmen nicht vergessen.

Ich lasse etwas von der Sommerblühpracht zurück, denn heute regnet es stark, und es hat abgekühlt. Was mir ebenfalls sehr behagt...:)


PS. Soeben habe ich erstaunt zur Kenntnis genommen, dass sich in der 'Siebentagehitparade' der meist angeklickten Beiträge leise und sacht ein winterlicher Jahreszeitenbeitrag eingeschlichen hat: 
















12.06.2015

Reggae zum Schönwochenende


Wo gibt es jedes Jahr  ein Festival, das den Namen 'Alle singen' trägt? 
Richtig! In Stockholm!

Und deshalb hier und heute Hausfrau Hannas ultimativer Sommerhit 2015 zum Mitsingen:


"Oh Boy!
Was für schönes Wetter,
die Sonne scheint heute.
Oh Boy!
Es braucht keine schweren Kleider,
und das mag ich.
Oh Boy!"



PS. Vilket vackert väder idag i Stockholm :) !  

11.06.2015

Blubb!


Vorhin habe ich die Namen der sieben Kommentierenden auf Zettelchen gekritzelt und diese fein säuberlich zusammengeknüllt.
Dann habe ich nach einem der Zettelchen gegriffen.
Und darauf stand...      
.... Bea!
Die Karte mit dem Hammerspruch "Schokolade löst keine Probleme. Aber das tut ein Apfel ja auch nicht" geht also an Frau Flohnmobil!
Ich hoffe natürlich, dass sie (die Karte) einen guten Platz bekommt.
Entweder am Kühlschrank.
Oder am Kasten mit den Essvorräten...
Nachdem ich auch noch alle Kommentare gewissenhaft zurückkommentiert habe, bin ich jetzt fast etwas erschöpft.
Und am Verstummen.
Blubb!


09.06.2015

Mundart ist nicht gleich Mundart...


In der Stadt spricht man einen etwas anderen Dialekt als in der umliegenden Landschaft.
Für den Rest der Schweiz ist das nicht hörbar. Für uns Einheimische schon.
So tönt das städtische Baseldeutsch feiner als der ländliche Oberbaselbieter Dialekt.
Ich spreche, auch nach dreissig Jahren Stadtleben, immer noch den Landdialekt. Vielleicht nicht mehr ganz soo breit. Immerhin...
Soviel Einleitung musste nun einfach sein für die kleine Begebenheit, die sich gestern Mittag im Zentrum der Stadt abgespielt hatte.
An einem dieser drehbaren Ständer betrachtete ich die Karten mit den mehr oder minder gelungenen Sprüchen:


Auf der andern Seite standen ein Mann und eine Frau und taten dasselbe.
Mit dem kleinen Unterschied, dass der Mann mit lauter Stimme las:

"Schokolade löst keine Probleme. Aber das tut ein Apfel ja auch nicht."

Er begann zu lachen, wandte sich an seine Frau und gab dann in diesem breiten, manchmal etwas grob klingenden Dialekt der Landschaft seinen Senf dazu ab: "Dä gfallt mr. Dä Chäib isch guet!"
Jä soo!
Ich zuckte erst leicht zusammen, dann jedoch lachte ich mit.
Und das stimmte mich so vergnügt, dass ich kurzentschlossen nach der Karte griff und sie drinnen im Laden bezahlte.
Voilà!



PS. Und wer nun diese Karte gern hätte - selbstverständlich mit einem handgeschriebenen Gruss von Hausfrau Hanna - kann hier einen netten Kommentar hinterlassen.
PPS. Bei mehreren Kommentaren entscheidet das 'Glückslos'... ;)

08.06.2015

Von Kühlwetter, Morden und verschiedenen Gewässern


Gestern sass ich noch am hellen, klaren Bächlein auf dem Lande. 
Sein gleichmässiges Murmeln war wie eine sanfte Backgroundmusik, die die letzten paar Seiten des spannenden, schwedischen Krimis 'Snöstorm och mandeldoft' (auf Deutsch 'Schneesturm und Mandelduft') passend begleitete.
Ich verstand sogar die ziemlich komplexe Auflösung der Mordfälle und kann morgen im Schwedischkurs mitreden.

Und heute? 
Was hier aussieht wie ein Stück Meerufer im Norden, ist in Wirklichkeit... 



PS. ... das Rheinufer! Ich bin wieder zurück in der Stadt. Vorläufig zumindest...

06.06.2015

Sommeridylle bei 30 Grad!


Der Sommer ist da!
Steigen die Temperaturen auf hochsommerliche Werte, lasse ich die Stadt Stadt sein und verreise in die dörfliche Landidylle. (Ja, es hat Elekrisch! Seit einiger Zeit sogar Internet. Und ja, fliessendes Wasser gibt es auch. Sogar ein Fernseher mit den wichtigsten Sendern steht in der Stube...).
Gestern Abend wollte ich auf dem Laufenden sein und sah fern.
Ich drückte durch die Sender.
Auf einem Privatsender stoppte ich, weil mich das Thema brennend interessierte:
Der Wetterbericht für heute!
Gebannt hörte ich die Moderatorin in astreinem Zürichdeutsch dies hier prognostizieren:

"Au morn bräätscht d'Sunnä widr dr ganzi Daag voll obenabe!"




PS. Und da die Prognose genau so eingetroffen ist und die Sonne brennend und einheizend am Himmel steht, setze ich mich für den Rest des Tages ans kühle Bächlein hinter dem Haus.

PPS. Lausche seinem Murmeln und Plaudern. Schaue den Schwalben zu. Und lese Liza Marklunds neuen Krimi 'Jagd' zu Ende.

PPPS. Tönt schön. Oder etwa nicht?

05.06.2015

Aussichten: Die Blume am Himmel

Liebe Frau Quer, liebe Anhora,
so, nun gehen wir zusammen ins Innere der braunen Säule 
und schliessen die Tür hinter uns.
Das könnte klaustrophobische Gefühle erzeugen...
Gäbe es nicht diese Öffnung ganz oben. 
Eine Art Himmelsfenster:
 Installation von Christoph Flückiger  'Aussicht Einsicht Aufsicht' Kunstausstellung 'Aussichten' .


Und als Dreingabe noch ein Gedanke von Camus:

"Ich habe damals oft gedacht, dass, wenn man mich in einem verdorrten Baumstamm hätte leben lassen ohne jegliche andere Beschäftigung als die Blume des Himmels über mir zu betrachten, ich mich daran gewöhnt hätte." (...) 

Albert Camus
aus 'Der Fremde' 

04.06.2015

Aussichten: Eine andere Sicht


"Das sieht ja aus wie ein Pissoir!"
Laut und fröhlich sprudeln diese Worte aus einer Wanderkunstliebhaberin hervor.
Ihre spontane Art bringt mich zum Lachen.
Und ganz unrecht hat sie nicht, wenn man die braune Säule nur von Aussen betrachtet...
Links mit geöffneter Türe zum Eintreten und rechts mit geschlossener Türe, um sich das Innere in aller Ruhe und ungestört von äusseren Ablenkungen anschauen zu können:



Installation von Christoph Flückiger 'Aussicht Einsicht Aufsicht' 

02.06.2015

Aussichten: 'Memento mori' oder 'den Löffel abgeben'


Oben am Berg, ein paar Schritte weiter und man steht auf der Fluh, befindet sich ein Wegweiser mit rosa Richtungstafeln im satten Grün der Wiese. Auf jeder Tafel ist ein Löffel angebracht.
Die Künstlerin Brigitta Glatt (in der Blogroll 'gernbesuchte Seiten') sagt zu ihrer Installation:

 "In welche Richtung wir auch gehen, was immer wir tun, wo immer wir sind:  Eine Aussicht ist uns gewiss. Die Aussicht auf den Tod. Ist diese Aussicht verbindend oder trennend? Erschreckt oder tröstet sie? Macht sie uns gelassen oder hektisch, mutig oder ängstlich? 
Den Löffel abgeben... Die unverzichtbare Tätigkeit des Essens steht bei dieser Redewendung Pate, mitsamt der Tatsache, dass im Mittelalter und in früher Neuzeit das Armeleuteessen üblicherweise ein Brei in einer Schüssel für alle inmitten des Tischs war, wofür ein jeder seinen eigenen Löffel parat hatte. Diesen höchsteigenen, nicht selten selbstgeschnitzten Löffel wegzulegen, ist dabei gleichbedeutend mit dem Ende des Lebens."


'Memento mori' - Installation von Brigitta Glatt innerhalb der Ausstellung 'Aussichten'



PS. "Memento mori! Bedenke, dass du sterben musst!"  

01.06.2015

Aussichten: Die aufmerksame Therapeutin


Einmal hat man mir von einem Therapeuten erzählt, 
der sei auch schon mal eingenickt in einer einstündigen Gesprächstherapie.
Dieser Therapeutin hier passiert das mit Sicherheit nicht!
Der Künstler, Kersten Käfer, nennt sie 'La thérapeute attentive'.
Aufmerksame Therapeutin...

Holzskulptur von Kersten Käfer "La thérapeute attentive 3" innerhalb der Ausstellung 'Aussichten'